Geburtstags-Traditions-Kuchen
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den besten Kuchen zum Kindergeburtstag.
Ich liebe Traditionen! Und jetzt, wo meine Kinder aus dem Haus sind, merke ich, dass auch für sie wiederkehrende Traditionen etwas ganz wundervolles sind. Als mein Sohn drei Jahre alt war, lernte ich von einer Freundin die schönste Geburtstags-Tradition aller Zeiten kennen. Einen Zahlen-Geburtstagskuchen. Zu jedem Geburtstag wird ein Kuchen in der Form des jeweiligen alters gebacken und dann mit dem Geburtstagskind auf dem Boden liegend fotografiert. Da meine Kinder schon 3 und 6 Jahren alt waren, als ich mit dieser Tradition begonnen habe, dachte ich mir das fotografieren auf dem Boden lasse ich weg, aber im Nachhinein wäre es eine tolle Erinnerung gewesen und ich ärgere mich, dass ich es nicht gemacht habe. Wie toll wäre ein kleines Fotoalbum zum 18 oder 21. Geburtstag mit dem gleichen Motiv in jedem Alter. Ich hab meine Chance vertan – Ihr könnt es besser machen! :o)
Ich finde, diese Tradition sollte unbedingt weitergetragen werden, deshalb gibt es heute eine Schritt-für-Schritt Anleitung für diesen Geburtstags-Traditions-Kuchen. Zusammen mit sehr vielen Beispiel-Modellen (meine Kinder sind ja schließlich schon groß). Die Basis ist ein Schoko-Rührkuchen, der auf einem Backblech ganz flach ausgebacken wird. Das Besondere ist die Weiterverarbeitung.
Hier gibt es erstmal ein Gruppenbild der Zutaten. Zur besseren Übersicht habe ich gleich die Mengenangaben dazugeschrieben.
Hier wären sie aber nochmals als reiner Text zum Kopieren.
250 g Butter
1 Kaffeebecher Zucker
4 Eier
1 Kaffeebecher Mehl
½ Teelöffel Natron
3 Eßlöffel Backkakao
200g Saure Sahne
Und so wird es gemacht:
Ihr verrührt zuerst die zimmerwarme Butter und den Zucker mit einem Mixer.
Nun gebt Ihr die vier ganzen Eier dazu und schlagt die Masse schön auf.
Anschließend rührt Ihr das Mehl mit dem Natron unter.
Danach den Kochkakao …
… zuletzt gebt Ihr die Saure Sahne in die Rührschüssel und mixt nochmals alles schön durch.
Diesen Teig gießt ihr nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech…
… und streicht ihn glatt.
Hierbei könnt Ihr Euch mit der Form schon etwas an der späteren Zahl (oder dem Motiv) orientieren.
Nun kommt das Backblech bei 170 Grad/Umluft für 30 Minuten in den Backofen.
Nachdem der Kuchen so aussieht, holt Ihr das Blech aus dem Ofen und lasst den Kuchen komplett auskühlen. Ich backe den Kuchen immer bereits am Abend vor dem Geburtstag und lasse ihn dann über Nacht stehen. Ihr müsst keine Angst haben, dass er austrocknet, denn er wird ja erst später in Form geschnitten.
Apropos in Form geschnitten. Als die Kinder noch kleiner waren habe ich manchmal auch das Lieblingsthema der Kinder als Form ausgeschnitten (Bagger, Burg, Schmetterling…), später wünschten sie sich dann fast immer nur die Zahl.
Und nun beginnt der Spaß erst richtig, denn aus einem langweiligen Teigfladen wird ein toller Geburtstagskuchen.
Zuerst solltet Ihr 2-3 Tafeln Milchschokolade in kleine Stücke brechen und in einer Schüssel über einem Wasserbad schmelzen lassen. Achtet darauf, dass das Wasser nicht zu heiß wird, denn sonst wird die Schokolade klumpig.
In der Zeit, wo die Schokolade schmilzt, widmet Ihr Euch nun wieder der Form des Kuchens. Um ein schönes Ergebnis zu erhalten, schneide ich zuerst ein rechteckiges Stück Zeitungspapier in der Größe des Kuchens aus, male dann die gewünschte Form oder Zahl auf und schneide sie aus.
Nun legt ihr diese Form Seitenverkehrt (weil der Kuchen später gestürzt wird) auf den Kuchen und schneidet mit einem scharfen Messer die Kontur nach.
Nun benötigt Ihr eine riesengroße Tortenplatte oder etwas anderes als Unterlage für den fertigen Kuchen (z.B. ein Brett mit Alufolie umwickelt). Ich habe irgendwann mal bei IKEA ein ovales Kunststoff-Tablett gefunden, das sich ganz wunderbar dafür eignet.
Vor dem Stürzen vom Blech auf die Platte, entfernt Ihr die Form aus Zeitungspapier und alle Kuchen-Randstücke, die nicht relevant für die spätere Form sind – einen großen Teil davon entsorge ich gleich in meinem Mund :o).
Dann legt Ihr die Platte (oder was Ihr verwenden wollt) auf den Kuchen und wendet mit Schwung die Unterlage.
Inzwischen sollte die Schokolade schön flüssig sein. Nehmt die Schüssel aus dem Wasserbad und trocknet sie von unten ab (weil sich Schokolade und Wassertropfen auf dem Kuchen nicht ausstehen können).
Nun verteilt Ihr die Schokolade auf dem Kuchen. Da der Kuchen so dünn ist, geize ich nicht mit Schokolade (soll heißen, ich nehme immer drei Tafeln!). Ich lasse die Ränder einfach ohne Schokoüberzug, weil es mir nie gelingt, dass die Schokolade, nicht „runterläuft“. Das sieht dann viel schlimmer aus, als wenn an der Seite von diesem dünnen Kuchen keine Schokolade wäre.
Und jetzt beginnt der stressige Teil. Die Kontur des Kuchens wir nun mit Smarties nachgelegt und das möglichst bevor die Schokolade erkaltet ist. Stressig wird es eigentlich auch nur dann, wenn man immer die gleiche Farbabfolge der Smarties haben will, so wie mein Lieblings-Monk es haben möchte :o). Das würde dann z.B. so aussehen.
Es gibt noch eine schnellere Variante, die ich zum 12. Geburtstag meines Sohnes ausprobiert hatte. Eine Zahl des Kuchens wird nur mit Schokolade und die andere Zahl zusätzlich mit bunten Zuckerstreuseln verziert. Das sieht bei zweistelligen Zahlen sehr hübsch aus.
Eine besonders schöne Alternative haben mir meine Kinder zum 42. Geburtstag geschenkt. Damals war klar, dass wir nach NRW umziehen werden und hatten grad nach einer Wohnung in Köln gesucht. Ist dieser Kuchen nicht eine wunderschöne Idee? Wer erkennt was es ist?
Diesen Geburtstagskuchen habe ich früher dann auch oft für die Geburtstagsfeiern im Kindergarten oder Hort gebacken. Die Erzieherinnen waren immer hellauf begeistert und wollten irgendwann auch das Rezept haben. Eine Lieblingserzieherin postet immer noch jedes Jahr auf Facebook ein Foto von ihrem Zahlen-Geburtstagkuchen, wild verziert mit allem was süß ist und gut schmeckt. :o)
Eine Tradition ist allerdings auch dafür da, um modifiziert zu werden, deshalb hab ich am Wochenende bei dem Geburtstagskuchen meiner Nichte eine ganz andere Art der Verzierung gewählt. Sie feierte ihren Kindergeburtstag mit dem Thema „Grün“ und sie wurde sieben Jahre alt. Nach einer kurzen Überlegung wie viele Smarties ich wohl kaufen müsste um den Rand nur mit dieser Farbe zu belegen, hab ich mich für eine andere Lösung entschieden und mir beim Kiosk eine große Bunte Tüte in „grün“ besorgt.
Und so ist der nun geworden der Geburtstagskuchen in grün.
Am Sonntag waren wir zum Resteessen und Nachfeiern mit der Familie eingeladen und mir wurde erzählt, der grüne Kuchen kam bei allen Kindern sehr gut an. Zum Glück war noch etwas davon übrig, so dass ich probieren konnte.
Nachdem ich jedoch ein Stück mit einem Gummi-Apfelring in meinen Mund steckte, hatte ich große Schwierigkeiten mit geschlossenem Mund zu essen (und ich hab eine ganz schön große Klappe).
Ich würde also in Zukunft eher kleinteilige Süßigkeiten verarbeiten oder (wie der Original-Traditions-Geburtstgskuchen es vorsieht) mit Smarties belegt in wiederkehrender Farbfolge. :o)
Liebste Grüße
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