Gallerie der Herzen 2

Herzen aus Pappe

Manchmal bin ich ein wenig neidisch auf die Menschen, die so richtig viel Geld haben. Die können ihren Kindern einfach mal so ein neues MacBook kaufen, das Auslandsjahr finanzieren oder ihren Schatz mit einem Rudergerät überraschen. Die können einfach ALLES kaufen, ohne sich jemals Gedanken zu machen ob am Ende des Monats noch genug Geld für Lebensmittel da ist.

 

Was könnte ich an dieser Situation ändern? Ich könnte mich als Mediengestalterin auf eine Stelle als Art Direktorin bewerben. Nach 2485 Bewerbungen sitze ich dann vielleicht mal in einem Vorstellungsgespräch (weil ich inzwischen ein Bewerbungsfoto von 2005 benutze) um dort glaubhaft zu versichern, dass die zusätzlichen Anforderungen alle WIRKLICH KEIN PROBLEM wären, und ich natürlich gerne auch nachts und am Wochenende arbeiten würde. WIRKLICH!!!! Wenn die Personalstelle dann so bekloppt mutig wäre, mich einzustellen (natürlich zu einem exorbitanten Gehalt), wäre ich ab dem ersten Arbeitstag unglücklich, weil ich völlig überfordert wäre mit der Verantwortung.

 

Ich hab so viele Freunde, die unglücklich in ihrem Job sind, die sich  jeden Tag zur Arbeit quälen und die gesundheitliche Beschwerden haben, weil der Stress auf der Arbeit so groß ist, dass sie nachts nicht mehr schlafen können. Aber sie ändern nichts! Sie bleiben in ihrem Hamsterrad und quälen sich durch die Arbeitswoche nur um am Wochenende völlig erschöpft im Bett zu liegen – schließlich bekommen sie in einem neuen Job nie wieder so ein Gehalt!!!

 

Auf der einen Seite viel Geld und auf der anderen Seite keine Freude das Leben zu genießen! Möchte ich auch so leben? NEIN!

 

Aus diesem Grund habe ich eine ganz bewusste Entscheidung getroffen und mich auf die Suche nach einer tollen Halbtagsstelle gemacht. Diese Entscheidung bedeutet natürlich halbe Stelle = halbes Gehalt. Aus diesem Grund sind manchmal finanziell keine großen Sprünge möglich, aber die Vorteile möchte ich für kein Geld der Welt tauschen. Ich habe nämlich Zeit für die Umsetzung meiner kreativen Ideen, für einen Kaffee in der Sonne und manchmal auch Zeit für’s Nichtstun.

 

Der Name meines Blogs passt nicht nur deshalb zu mir, weil ich es mir gerne geblümlich MACHE, nein ich BIN geblümlich! Hab ein paar Kilos zuviel auf den Hüften, lass das Leben ruhig angehen und hab eine natürliche Sperre was Stress und Überforderung im Leben angeht. Ich bin gesund und glücklich, was will ich mehr?

 

Mir ist schon klar, dass sich jetzt nicht jeder den Luxus einer Halbtagsstelle leisten kann, weil es finanzielle Verpflichtungen gibt. Ich will damit auch nur einen Gedankenanstoß geben, dass Geld nicht ALLES ist. Ich möchte aber auch denen unter Euch gratulieren, die in Ihrem (Vollzeit-) Job zufrieden und glücklich sind und jeden Tag gerne zur Arbeit gehen – die soll es ja auch geben :o).

 

Warum, der lange Einleitungstext? Nächste Woche ist Valentinstag! Der Tag an dem die Blumenläden „das Geschäft ihres Lebens“ machen und der Tag, an dem so manch kostspieliges Geschenk überreicht wird um die Größe der Liebe zu beweisen. Ich finde JEDER Tag sollte wie ein Valentinstag gefeiert werden. Wir sollten unseren liebsten Menschen jeden Tag sagen wie toll wir sie finden, wie gerne wir in ihrer Nähe sind und wie sehr wir die Zeit zusammen genießen. Und dafür brauchen wir überhaupt kein Geld!!! Ein Lächeln am Morgen, wenn man die Augen öffnet und in ein völlig verknautschtes Gesicht schaut, ein Kuss als Dankeschön, dass der Schatz die Gassirunde übernommen hat oder eine WhatsApp an die Kinder, dass man sie liebt und stolz wie Bolle auf sie ist. Solche kleinen Gesten kosten nichts und sind doch unbezahlbar! Und wer dann trotzdem der Meinung ist, am Valentinstag etwas überreichen zu müssen, der kann noch rasch die folgende DIY-Idee klöppeln.
 
Nachtrag: Von einer lieben Leserin wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass Floristen am Valentins- oder Muttertag nicht „das Geschäft ihres Lebens machen“, sondern nur die verdoppelten Preise aus dem Einkauf weitergeben. Sie regt dazu an, dass Partner einfach mal zwischendurch einen kleinen Strauß oder eine gebundene Blüte verschenken – damit wären Floristen auch viel glücklicher als dem Massenansturm an 2 Tagen im Jahr bewältigen zu müssen. Ich finde diese Anregung sehr schön, denn sie passt zu meiner Meinung, dass JEDEN Tag eine kleine Freude gemacht werden sollte!
 

Diese Herzen aus Pappe sind genau das richtige für einen schmalen Geldbeutel, denn diese Materialien habt Ihr garantiert alle zu Hause:

Material Herzen aus Pappe

  • Pappe (z.B. von einem Umzugskarton)
  • weiße Wandfarbe
  • Pinsel
  • Sisalband
  • Edding
  • dicke Stopfnadel
  • Schere und Cutter

 

Ihr beginnt, indem Ihr die Form eines Herzens auf den Karton aufmalt (macht ruhig vorher eine Schablone) und dann ausschneidet. Mit dem Cutter wird es ordentlicher, aber ich persönlich finde es sogar schicker, wenn sich der Karton durch die Schere an den Rändern eindrückt und verbiegt.

Herz ausschneiden

Nun benötigt Ihr die Wandfarbe. Damit malt Ihr die Herzen nach Lust und Laune an. Entweder ganz flächig, oder nur den Rand , oder Ihr  lasst einen Rand frei. Seid kreativ und probiert verschiedene Varianten aus. Ich zeige Euch hier mal einige Versionen, die ich ausprobiert habe.

 

Modell „xxx“

Ich habe zuerst mit einem Sisalband drei x auf das Herz gestickt und die Fäden auf der Rückseite verknotet. Ich dachte es bedeutet „ich liebe dich“, aber es heißt wohl eher „kiss, kiss, kiss“ (oder wird zur Kennzeichnung von sexuellen Inhalten genutzt – passt aber evtl. auch zum Valentinstag, oder ;-P). Dieses Herz ist übrigens mit der Schere ausgeschnitten und die Pappe ist von einem Umzugskarton.

xxx sticken

Dann hab ich das komplette Herz (auch die XXX) mit der Wandfarbe angemalt und gut trocknen lassen.

xxx anmalen

Anschließend habe ich mit der Paketkordel etwas versetzt nochmals drei x aufgestickt (vorher Löcher gestochen) …

xxx übersticken

… und dann die drei x mit dem Sisalband gestickt.

nochmals xxx sticken

Zum Schluss habe ich mit der dicken Stopfnadel ein Loch vorgebohrt und eine Schlaufe zum aufhängen angebracht. Fertig

Modell xxx fertig

 

Modell „LUV YA“ und „LOVE U“

Die beiden folgenden Modelle bekommen meine Kinder (voll peinlich, wenn die alte Mutter meint sie wäre besonders stylisch, wenn sie so coole Worte kennt!!!). Wenn Ihr also auch so hamma seid wie ich, dann schneidet voll lässig das Herz aus, und pinselt Eure abgespacedten Worte in die Mitte des Herzens. Dann zieht Ihr ganz cremig einen Rand um das Herz  …

luv ya

… und macht’n Hänger dran. Bombe!

luv ya fertig

Funzt auch mit „LOVE U“.

LOVE U

 

Modell „Fleißlappen“

Für das nächste Herz habe ich den Karton von einer H-Milch genommen (der ist deutlich dünner). Auch hier ein Herz ausschneiden, und es flächig anmalen.

Herz in weiss

Damit es sich nicht wölbt solltet ihr diesen Karton von beiden Seiten anmalen.

gewölbtes Herz

Wenn die Farbe komplett getrocknet ist stecht mit einer Stopfnadel am kompletten Rand des Herzens im Abstand von ca. 5 mm Löcher in die Pappe.

Löcher stechen

Mit der Sisalband stickt Ihr nun mit einem Schlingenstich eine schöne Kante um das Herz.

Schlingenstich sticken

Wenn Ihr möchtet, könnt ihr noch einen Streifen Wellpappe einarbeiten, dazu einfach ein passendes Stück zuschneiden und mit einsticken.

Wellpappe einarbeiten

Wenn Ihr den Rand des Herzens einmal komplett umstickt habt, macht oben in der Mitte noch eine Aufhängeschlaufe aus dem benutzten Band.

Spruch vorbereiten

Ich habe noch einen schönen Spruch auf ein Stück weiße Pappe geschrieben und mit Abstandsklebepunkten auf die Wellpappe geklebt.

Modell Fleisslappen fertig

Dieses Herz ist deutlich aufwändiger, und vom Style auch eher was zum Muttertag (oder für einen Schatz, der auf Stickarbeiten steht ;-P.)

 

Modell „Edding“

Dafür geht dieses Herz sehr schnell. Ihr benötigt ein weiß angepinseltes Herz in beliebiger Größe. Darauf schreibt Ihr mit Edding ein schönes Wort oder einen tollen Spruch. Band dran, fertig.

Modell Edding fertig

 

Modell „Blumenstecker“

Hierfür habe ich ein kleineres Herz ausgeschnitten und beim Anmalen einen Rand von ca. 1 cm frei gelassen. Die Farbe muss nun gut trocknen.

Blumenstecker anmalen

Dann habe ich in die Mitte mit Bleistift ganz vorsichtig ein kleines Herz gemalt und die Kontur mit einer Nadel nachgestochen (dabei ist es wichtig, dass die Löcher oben und unten in einer Linie sind).

Löcher stechen für Herz

Anschließend habe ich mit einem Sisalband das Herz nachgestickt. Achtet darauf, dass die Stiche schön parallel sind (deshalb sollten die Löcher in einer Linie sein). Die Fäden auf der Rückseite verknoten.

Herz sticken

Zuletzt steckt Ihr von unten einen Schaschlikspieß aus Holz in das Herz, fertig.

Blumenstecker fertig

Und nun steckt Ihr das Herz in eine schöne Topfpflanze – wie Ihr seht, hatte ich grad keine zur Hand ;o).

Blumenstecker in Haus

Dieses Modell pimpt wirklich jedes Blumengeschenk auf und kann in Form und Farbe jeder Blumensorte und dem Anlass angepasst werden.
Und zum Schluss noch ein paar Bilder von der kompletten Herzensgalerie.

Gallerie der Herzen 1

Herzen aus Pappe
Pappherzen Details

Ich hoffe, meine kleine DIY-Idee hat Euch gefallen und wer ein Macbook, einen Auslandsaufenthalt oder ein Rudergerät günstig abzugeben hat kann sich gerne bei mir melden.

 

Liebste Grüße
Unterschrift Dani


Falls Ihr diesen Beitrag auf Pinterest pinnen wollt, hab ich Euch hier ein optimiertes Beitragsbild erstellt.
Pinterest Herz aus Pappe

12 Comments

  • Martina

    Danke für die süße Idee und deine wahren Worte!!! Es tut immer wieder gut, sich das klar zu machen!
    LIebe Grüße,
    Martina

    12. Februar 2017 at 08:09
  • So eine schöne Idee!
    Viele liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Sternie

    12. Februar 2017 at 16:13
  • Hallo Dani, ich wollte dir schon seit Tage sagen, wie toll ich deine Pappherzen finde. Die sind mit so viel Liebe gemacht, und ich muss immer breit lächeln, wenn ich sie ansehe. (Ich liebe Herzen!)
    Ich habe auch das Glück, dass ich nicht Vollzeit arbeiten muss. Mit 32 Stunden pro Woche bleibt Zeit für mich. Das tut so gut und lässt mir Luft zum Leben. Ich mache zwar gerade „nebenher“ eine 1-jähriges Fernstudium – aber das mache ich FÜR MICH, daher stresst es mich kaum. Und die Tochter ist aus dem Haus… da beginnt sowieso ein neuer Lebensabschnitt für die Eltern.
    Ach ja: der Begriff „geblümlich“ ist toll … man fühlt, was er bedeutet.
    Sei lieb gegrüßt
    vonKarin

    21. Februar 2017 at 23:41
  • Henrike Wüllner

    Hallo,
    ich bin 21 und ein Küken im Hamsterrad. Für mich stellen sich gerade soviele Fragen. Was möchte ich studieren, was möchte ich mit meinem Leben machen, wo möchte ich leben.
    Und dein Text hat mich sehr inspiriert. Einfach mal langsamer zu machen. Über meine momentane 100 Prozent Stelle. Einfach über mein Tempo und meine Zukunft.

    Danke für den Text und danke für deine Ideen
    H.W

    2. Dezember 2017 at 17:08
  • Manuela Nölling

    Hallo Dani ,
    ich bin heute durch Pinterest auf Deinen Blog gestoßen,der mir super gut gefällt :-)!! Deinen Bericht finde ich klasse und beneidenswert das dein Glas immer halb voll ist. Ich gehe nur zwei halbe Tage arbeiten ( meine Jungs sind knapp 4 und 6 ) und hatte den Luxus 6,5 Jahre zu Hause sein zu können 🙂 !
    Geld ist wirklich nicht alles…..
    Aber nun zu einem Punkt, der mich gestört hat in deinem Bericht. Und zwar bin ich Floristin , und der Valentinstag ist für uns kein Spaß als Floristin. Die Händler ziehen die Preise um das Doppelte an somit müssen wir die Blumen teurer verkaufen . Noch dazu muss der Ansturm bewältigt werden und evtl. fallen Überstunden an die auch wiederum bezahlt werden müssen.Ich glaube uns würde es vielmehr bringen wenn die Männer vielleicht zweimal im Jahr einen kleinen Strauß oder auch nur eine Blüte hübsch gebunden kaufen würden. Auch Muttertag ,ich bin doch immer Mama 🙂 . Ich schweife ab….vielleicht auch schon zuviel gesagt. Aber ich finde es schade das wir Floristen immer so dahin gestellt werden als würden wir uns daran bereichern 🙁 .

    So ,ich bin froh hier gelandet zu sein und werde immer wieder vorbei schauen . Ein toller Blog:-)
    Liebe Grüße
    Manuela

    25. April 2018 at 09:02