Kranz aus bockigen Hagebutten
Wie bereits angekündigt, bin ich zur Zeit im Kranzwahn und alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, wird zu einem Kranz verarbeitet.
Da darf natürlich der Klassiker der Herbstzeit nicht fehlen – die bockige Hagebutte. So schön, farbenfroh, formvollendet und anmutig sie auch ist, so sehr wehrt sich diese Frucht dagegen aufgefädelt zu werden.
Doch beginnen wir von vorne. Guter Dinge und voller Tatendrang sammelte ich meine Materialien zusammen und holte die Hagebutten aus dem Kühlschrank (Ihr habt richtig gelesen, die Hagebutten waren noch ein Übrigbleibsel von der 88. Geburtstagsdeko und damit sie schön prall und frisch bleiben, habe ich sie schlauerweise im Kühlschrank gelagert.)
Diese Materialien habe ich also auf meinem Wohnzimmertisch versammelt:
- Hagebutten
- biegsamen aber nicht zu dünnen Draht
- Eine Kneifzange oder alte Schere
- eine Rundzange
- eine dicke, spitze Nadel
- einen Hammer (nicht abgebildet)
- ein Bastelbrett (nicht abgebildet)
Zuerst habe ich die Hagebutten mit der Schere von den Stielen geschnitten.
Dann dachte ich mir, dass es wohl leichter wäre, die Früchte aufzufädeln, wenn man vorher ein Loch hineinsticht, doch so einfach war das nicht! Ich nahm also meine dicke, spitze Nadel und bohrte ein Loch in die Hagebutte – doch ich kam nicht wirklich weit.
Also musste härteres Geschütz her. Mit Hammer und Bastelbrett (ich wollte ja schließlich nicht den Esstisch ruinieren) bewaffnet, rückte ich den bockigen Kerlchen zu Leibe.
Und nach viel Lärm um nichts bahnte sich die Nadel dann doch irgendwann einen Weg durch die Frucht.
Ich drückte die Nadel einmal durch die ganze Frucht, damit ein breiterer Kanal entstand. Auf diese Weise bereitete ich alle Hagebutten vor.
Nun schnitt ich ein Stück vom Draht ab (nicht zu knapp) und fädelte die Früchte auf.
An einem Ende des Drahtes bog ich mit der kleinen Rundzange eine Schlaufe.
Nachdem ich genügend Früchte aufgefädelt hatte …
… ließ ich am anderen Drahtende ca. 1 cm stehen und schnitt den Rest Draht ab. Dieses Ende fädelte ich durch die erste Schlaufe und bog es um.
Soweit zur Theorie. Das kling alles sehr einfach – ist es aber nicht! Denn meine mühsam gehämmerten Kanäle waren plötzlich wie vom Erdboden verschwunden und ich musste mit dem Draht einen neuen Weg finden. Dafür ist es übrigens auch wichtig, dass Euer Draht nicht zu dünn und biegsam ist, denn gegen die knallharten Hagebuttenkerne kommt so ein weicher Draht niemals an!!!
Ich finde allerdings die große Mühe hat sich gelohnt und so ein Hagebuttenkranz, macht echt was her! An den fertigen Kranz hab ich noch ein Band geknotet und dann ging es ab zum Shooting.
Hagebuttenkranz am Dekofenster…
… Hagebuttenkranz an einer Vase …
… oder ganz schlicht mit Washi-Tape an die Wand geklebt.
Ich habe meinen Hagebuttenkranz inzwischen verschenkt und hoffe, er wird ein wundervolles, langes Leben haben. Denn ich finde auch mit getrockneten Früchten sieht er sehr schön aus.
Jetzt am Ende meines Beitrags wollte ich der Sache dann doch noch mal auf den Grund gehen und hab eine Hagebutte aufgeschnitten um zu sehen wie sie von innen aussieht. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Eine Hagebutte besteht zu 80 % nur aus Kernen!!! Das saftige rote Fruchtfleisch ist nur eine dünne Hülle.
Ok, das erklärt nun so einiges und ich bin nun wieder mit dieser Frucht versöhnt. Wusstet Ihr übrigens, dass Hagebutten viel mehr Vitamin C enthalten als Zitronen? Tolle Frucht, oder? ;o)
Liebste Grüße
Falls Ihr diesen Beitrag auf Pinterest pinnen wollt, hab ich Euch hier ein optimiertes Beitragsbild erstellt.
Marlene
Hallo Dani, genau diese Erfahrungen mit dem schwierigen Kanalbau durch die Hagebutten hab ich letztes Jahr gemacht. Aber… auch ich hab nicht aufgegeben und mich durch die Früchtchen gebohrt ????
Einen Kranz hab ich verschenkt und der andere hängt hier und die Früchtchen sind inzwischen fast schwarz und steinhart. Wahrscheinlich wird er ewig halten.
Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende – liebe Grüße von Lene
Dani
Liebe Marlene,
dann bin ich ja beruhigt, dass es meinen Mitbloggerinnen ähnlich geht wie mir!
Ich hab mich mal bei Dir umgeschaut – WOW du bist ja auch so ne Kreativnudel.
Mach weiter so und
liebste Grüße
Dani
Naddel ...verliebt in Zuhause!
Hallöchen liebe Dani,
kann man die denn essen?
Da hast du ja ordentlich Mühe gehabt, diesen Kranz zu erstellen.
Ich kann es mir lebhaft vorstellen wie du das „mal eben fertig machen“ wolltest.
Geht mir zumindest oft so 😉
Jedenfalls sieht er ganz toll aus! ♥
Viele liebe Grüße
Naddel
Dani
Liebe Naddel,
die Früchte kannst du auf jeden Fall trocknen und für Tee benutzen. Hier ist ein Link dazu:
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Hagebutten-trocknen-und-Tee-herstellen,hagebutten124.html
Ja ja, mal eben auf die Schnelle … Pustekuchen!!!! ;o)
Liebste Grüße
Dani