Geschenkpapier bestempeln
Ich zäume gerne das Pferd von hinten auf! Anstatt mich um wirklich wichtige Dinge zu kümmern, beschäftige ich mich lieber mit unwichtigem Kleinscheiß. Im heutigen Fall mache ich mir schon mal Gedanken um die Verpackung meiner Weihnachtsgeschenke, bevor ich auch nur annähernd alle Geschenke gebastelt oder besorgt habe.
Wenn es Dir wie mir geht, interessiert Dich sicherlich brennend meine ganz einfache DIY-Idee Geschenkpapier zu bedrucken. Der Stempel wird dieses Mal allerdings nicht aus Moosgummi oder einer Kartoffel geschnitzt, sondern aus Klopapierrollen gefaltet.
Für mich ist eine leere Klopapierrolle nicht einfach nur Müll, sondern ich sehe so viele Möglichkeiten, daraus tolle Sachen zu zaubern. Ich habe mir diesen Winter vorgenommen, einige Bastelideen mit Klopapierrollen auf meinem Blog zu posten. Aus diesem Grund habe ich mir in den letzten Monaten eine beachtliche Sammlung zugelegt.
Für das selbstgemachte Geschenkpapier benötigt Ihr folgende Materialien:
- verschiedene Papierarten
- Tonkarton für Etiketten
- mehrere Klopapierrollen
- Acrylfarbe in verschiedenen Farben
- ein Falzbeil
- Schere
- Pinsel
- Haushaltsgummi
- Kleber
- Tacker
Ich zeige Euch drei verschiedene Stempelformen. Beginnen möchte ich mit einem Kreuz. Dafür drückt Ihr eine Klopapierrolle flach und zieht die Kanten mit einem Falzbeil nach.
Nun legt Ihr die beiden Falzkanten aufeinander und drückt die Rolle auch von dieser Seite flach.
Jetzt habt Ihr aus der runden Rolle eine eckige Rolle gemacht. Anschließend müsst Ihr an allen vier Seiten die Rolle zur Mitte drücken …
… und die so entstandene Falz nacharbeiten.
Um den Stern in Form zu halten, benötigt Ihr nun ein Haushaltsgummi, welches Ihr stramm um die gefaltete Rolle wickelt. Die Sternform müsst Ihr zwischendurch evtl. mehrmals korrigieren. Ihr könnt aber auch mit einem Tacker die Form fixieren, dazu einfach alle vier Spitzen zusammentackern.
Jetzt gebt Ihr einen Klecks Acrylfarbe (andere Bastelfarbe funktioniert ebenfalls) auf einen Porzellanteller und verteilt diese etwas mit einem Pinsel.
Dann tunkt Ihr den Klopapierrollen-Stempel mehrmals in die Farbe, so dass die untere Kante gut mit der Farbe bedeckt ist.
Breitet nun das gewünschte Papier aus und stempelt ein beliebiges Muster.
Wichtig, ist es zwischendurch immer neue Farbe aufzunehmen und beim stempeln, die Klopapierrolle in alle Richtungen zu „kippen“, so dass auch die Ecken gut aufgedrückt werden.
Ihr könnt auf ganz unterschiedlichem Material stempeln. Hier habe ich zum Beispiel gebrauchtes Seidenpapier bestempelt.
Die Stempelfläche der Klopapierrolle saugt sich mit der Zeit voll Farbe und weicht dann etwas auf. Dadurch wird das Muster breiter. Um den Stempel wieder schmaler zu bekommen, schneidet einfach ein Stück der Klopapierrolle ab.
Wenn Ihr den Kreuzstempel zweimal stempelt und dabei um 45 Grad dreht, entsteht ein Stern.
Das Zweite Muster soll eine Schneeflocke ergeben. Dazu drückt Ihr wieder eine Klopapierrolle platt …
… und biegt dann die Falz in die andere Richtung (wie bei einem Herz).
Nun benötigen wir zwei dichte Falzkanten, die man sehr gut mit Hilfe eines Bleistiftes herausarbeiten kann.
Die Rundung, die durch den Bleistift entstanden ist, könnt Ihr nun platt drücken. Wiederholt diesen Vorgang auch auf der anderen Seite.
Um die Form zu fixieren habe ich die Rolle von innen mit Kleber bestrichen und die Flächen zusammengeklebt.
Damit die Form besser hält könnt Ihr zusätzlich den mittleren Steg mit einem Tacker fixieren.
Die fertige Form sieht dann so aus.
Wenn Ihr diesen Stempel ebenfalls zwei Mal stempelt und ihn dabei um 90 Grad dreht, erhaltet Ihr schöne Schneeflocken.
Und dann hab ich was ganz verrücktes gemacht, ich hab zu der Schneeflocke einfach noch das Kreuz in die Mitte gestempelt. Hammer oder? ;o) So bekommt die Schneeflocke noch etwas mehr Füllung.
Das 3. Stempelmuster ist ein Kreis, der aussieht, als ob Ihr ihn mit einem Flaschenboden gestempelt hättet. Dazu schneidet Ihr rundherum schmale Schlitze in eine Klopapierrolle. Für dieses Muster habe ich die Klopapierrolle ca. 3 cm tief eingeschnitten (wenn Ihr die Schlitze länger macht, bekommt Euer Kreis einen größeren Durchmesser).
Nun müssen die Enden etwas nach außen gebogen werden, ich habe einen Bleistift für die Biegung zur Hilfe genommen.
Die Schnipsel, die innen in der Rolle lose sind, könnt Ihr abreißen, oder ankleben.
Nun wird auch dieser Stempel gründlich in Farbe getunkt …
… und im gewünschten Muster auf das Papier gedrückt.
Es sieht schöner aus, wenn Ihr den Stempel jedes Mal etwas dreht, denn so verteilen sich markante Stellen etwas besser im Muster.
Ich habe die einzelnen Papierstreifen mit Washi Tape an eine Tür gehangen, bis alles trocken war.
Zusätzlich zu dem Geschenkpapier könnt Ihr natürlich auch dickeren Tonkarton mit etwas Abstand bestempeln.
Daraus können dann später Anhänger ausgeschnitten werden.
Wenn Ihr schon fertige Anhänger habt, könnt Ihr diese natürlich auch direkt bestempeln.
Es eignen sich alle Arten von Papieren. Ich habe hier das weiße Packpapier von IKEA benutz, aber braunes Packpapier mit weißer Farbe sieht z.B. auch sehr schön aus. Ihr könnt aber auch Zeitungen oder altes Füllpapier aus Kartons bedrucken, Eurer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
In einem weiteren Beitrag werde ich Euch dann zeigen, wie ich mit diesem DIY-Papier meine Geschenke verpacken werde und damit meine Rubrik Pimp your present weiterführen.
Und nun rann an die Rollen.
Liebste Grüße
Falls Ihr diesen Beitrag auf Pinterest pinnen wollt, hab ich Euch hier ein optimiertes Beitragsbild erstellt.
Ines Funke
Hach, das ist ja herrlich! Also erstmal: In Sachsen, da tätest Du „Gebliehmlich“ heißen 🙂
Ich stöber hier schon über eine Stunde herum und freu mich einen Keks…
Besonders, weil ich so viel Ähnlichkeiten entdecke. Zum Beispiel Deine knuffige Wohnküche, die ist ja echt eine Wucht! – bei uns gibt es die gleichen Grundfarben – weiß, Holz, rot. Ein Sofa paßt bei uns leider nicht rein, aber eine einfache Gartenbank, weiß gestrichen, darunter ein Rost für Zwiebel- und Kartoffelkisten – mit roten Kissen und Decken tuts auch, darüber hängt ein uraltes Bild, das mein Opa gemalt hat und schon in der Küche meiner Großeltern hing..
So wie Dein N eine hübsche Geschichte hat, so ists bei uns ein alter Küchenschrank, den mein Mann und ich mit viel Schweiß und Herzblut aufgearbeitet haben. Ansonsten hatten wir eine gebrauchte Billigküche aufgepimpt, mit Leisten, weiß und Schrankfolie. GEleistet haben wir uns einen neuen Herd, Abzugshaube und Arbeitsplatte.
Es lebe DIY!
Jetzt las ich gerade wie Du mit Kleinscheiß´das Pferd von hinten aufzäumst – grins – das kannn ich auch gut, das bin ja ich!. Hab ich nicht erst letztes Jahr türmeweise Tetrapacks gesammelt und daraus Geschenkboxen gebastelt, da waren noch gar nicht alle Kekse gebacken…
13:58 täglich grüßt das Murmeltier, so ähnlich siehts bei mir auch aus, wenn die Kreativität mit mir durchgeht.
Bei unseren Frühstücksgesichtern helfen manchmal die Katzen etwas nach, wenn man nicht aufpaßt.
Die Schoko9 war bei uns, glaub ich mal eine 6, als Parcour auf einem Geburtstagskuchen.
Okay, das langt.
LG Ines
Dani
Liebe Ines,
das ist ja wirklich en wenig unheimlich, mit den vielen Parallelen zwischen uns!!! ;o) Bist mir sehr sympathisch und ich danke Dir von ganzem Herzen für diesen lieben Kommentar!!!
Hab eine wundervollen Vor-Osterzeit!
Liebste Grüße
Dani