Beitragsbild Leinwand individuell mit Schrift gestalten

Leinwände individuell gestalten

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung wie Ihr jede Textvorlage auf Leinwand bekommt.


Die liebe Lisa vom Blog Mein Feenstaub hat in Ihrem gestrigen Beitrag hier die neuesten Trends von der Creativeworld 2016 in Frankfurt vorgestellt. Neben einigen anderen Trends haben mich besonders die Themen schwarz/weiß, Typografie und Surface (Oberfläche) angesprochen. Heute möchte ich Euch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine DIY-Idee vorstellen, die genau diese drei Themen umsetzt. Damit liegt Ihr also voll im Trend! :o)

Am Ende meines letzten Blogposts hab ich bereits angekündigt, dass ich Euch für den Spruch, den ich hier als Download zur Verfügung gestellt hatte noch eine weitere Verwendung zeigen möchte.

Seit Jahren erstelle ich Sprüche und Türschilder auf Leinwand. Dafür benutze ich eine besondere Technik, die ich Euch heute vorstellen möchte.

Materialien

Ihr benötigt folgende Materialien (leider haben es nicht alle Materialien auf das Foto geschafft):

  • eine Leinwand in beliebiger Größe (z.B. 24 x 18 cm)
  • ein Motiv als Ausdruck in der Größe der Leinwand (gibt es hier als Download)
  • Kleister
  • mehrere Pinsel (zum Kleistern und zum Malen)
  • alte Zeitung, Landkarte, Notenblätter, Schnittmuster für den Hintergrund der Leinwand
  • Graphit-Papier von der Rolle (nicht abgebildet, weiter unten gibt es jedoch ein Foto davon)
  • einen Druckbleistift
  • weiße Acrylfarbe (oder Wandfarbe)
  • schwarze Acrylfarbe
  • einen Edding 142M permanent pen, Stärke M (nicht abgebildet, weiter unten gibt es jedoch ein Foto davon)


Zuerst müsst Ihr etwas Kleister anrühren. Dafür hab ich ein leeres Marmeladeglas genommen, einen Esslöffel Kleister hineingegeben und bis oben mit kaltem Wasser aufgefüllt. Dann hab ich das Glas zugeschraubt und ordentlich geschüttelt. Jetzt braucht Ihr etwas Geduld, denn der Kleister muss ca. 30 Minuten quellen.

Kleister anrühren

In der Zwischenzeit könnt Ihr schon mal das Zeitungspapier (oder was Ihr sonst als Hintergrund benutzen möchtet) in mehrere Stücke reißen. Ich habe hier eine ganz schnöde Wochenblatt-Zeitung genommen und nur die Stellen mit Text in passende Stücke gerissen. Es ist wichtig, dass Ihr die Stücke nicht schneidet, denn sonst ergeben sich unschöne harte Kanten. Das Material, welches Ihr auswählt sollte auch nicht zu dick sein, denn sonst ergibt sich keine schöne Struktur, weil der Kleister das Papier nicht durchweicht.

Zeitungspapier zerreissen

Wenn der Kleister nun schön aufgequollen ist (nach ca. 30 Minuten) schüttelt Ihr das Glas nochmals ordentlich durch und tragt dann den Kleister mit einem dicken Pinsel (nicht zu dünn) auf der gesamten Leinwand auf.

Leinwand einkleistern

Wenn der Kleister dick genug aufgetragen ist, könnt Ihr nun einfach das Zeitungspapier auflegen und mit zusätzlichem Kleister und Pinsel andrücken. Ihr müsst dabei vorsichig arbeiten, denn das Zeitungspapier reißt sehr schnell ein wenn es aufgeweicht ist. Habt keine Angst vor ein paar Falten und Unebenheiten, das ergibt später nur eine schönere Oberfläche.

Zeitungspapier auf Leinwand kleisern

Verfahrt auch mit den anderen Zeitungsschnipseln so, bis die gesamte Leinwand auch an den Seiten mit Zeitungspapier beklebt ist. An den Ecken könnt Ihr das Papier einfach wie beim Verpacken eines Geschenks einschlagen und an der Kante zur Rückseite der Leinwand reißt Ihr einfach das aufgeweichte Papier ab. Zum Schluss drückt entstandene Luftblasen mit der Hand raus und streicht nochmals die ganze Leinwand glatt.

Zeitungsschnipsel flächendeckend aufkleistern

Wenn Ihr (so wie ich) keine Geduld habt die Leinwand langsam trocknen zu lassen, nehmt einfach einen Föhn zur Hilfe.

Leinwand nur grob anmalen

Nachdem die Leinwand nun trocken ist, rührt Ihr etwas weiße Farbe in einer kleinen Schüssel an (ich hab auf meinem Bild wieder viel zu viel genommen, 1-2 Esslöffel reichen völlig aus.)

Es ist wirklich egal, ob Ihr Acryl- oder Wandfarbe benutzt. Ich steh gerade sehr auf den Matt-Look der Wandfarbe, mit Acrylfarbe wird es halt etwas glänzender, aber dadurch ist die Leinwand auch unempfindlicher.

Leinwand bemalt

Nun pinselt Ihr Eure Leinwand an. Wichtig ist dabei, dass Ihr sehr wenig Farbe auf den Pinsel nehmt und sehr ungenau arbeitet. Je wilder ihr den Pinsel schwingt und je schlampiger Ihr arbeitet, desto besser wird das Ergebnis.

Denkt auch daran, die Ränder anzumalen. Nun lasst Ihr die Farbe gut trocknen, oder Ihr wählt wieder den Föhn.

Leinwand, Ausdruck und Graphitpapier

Nun nehmt Ihr Eure Vorlage, oder Ihr druckt diesen Download ohne Seitenanpassung aus und schneidet ihn an den Schnittmarken ab. (Achtung die Linie am Rand soll mit auf´s Bild und ist nicht die Schnittmarke.)  Nun habt Ihr eine Vorlage in der Größe 24 x 18 cm.

Vorlage fixieren

In dem selben Format schneidet Ihr ein Stück von dem Graphit-Papier ab und legt es mit der dunkleren Seite auf die Leinwand. Darüber legt Ihr die Vorlage und fixiert beides mit zwei Haushaltsgummis an den Seiten. Seid dabei vorsichtig, denn jeder Kratzer überträgt sich nun auf die Leinwand. Mit einem Druckbleistift zieht Ihr nun alle Konturen der Schrift nach und denk auch an den Rahmen.

Vorlage durchgepaust

Wenn Ihr nun vorsichtig die Gummis entfernt seht Ihr, dass alle Elemente auf die Leinwand übertragen wurden.

(Bevor ich das Graphit-Papier für mich entdeckt hatte, hab ich sehr mühsam auf der Rückseite der Vorlage alle Konturen mit einem weichen Bleistift nachgezeichnet (gegen das Licht am Fenster) und dann die Vorlage wie oben erklärt mit einem Druckbleistift übertragen. Das Ergebnis war allerdings nicht so überzeugend und es hat 10 x länger gedauert.)

Konturen mit edding

Nun zieht Ihr alle Konturen mit diesem Edding nach. Falls der Stift zwischendurch rumzickt und nicht mehr malen will hilft es, auf einer Plastiktüte Kringel zu malen, dann kommt die Farbe zurück.

schwarze Farbe

Jetzt rührt etwas von der schwarzen Acryl-Farbe in einer kleinen Schüssel an (es reicht ein halber Teelöffel) und verdünnt die Farbe mit ein paar Tropfen Wasser.

Schrift mit Pinsel ausmalen

Mit einem sehr dünnen Pinsel (Größe 1-2) malt Ihr nun die Konturen der dickeren Schriften aus.

(Als ich den Trick mit dem Edding noch nicht kannte, hab ich jede Schrift mit dem dünnen Pinsel nachgemalt (auch die ganz kleinen dünnen Linien). Das war vielleicht ein gefriemel kann ich Euch sagen.)

Zum Schluss mal noch mit dem Edding die Kontur um den Spruch und fertig ist die Leinwand.

Fertige Leinwand

Ich finde sie wunderschön, vielleicht auch weil ich den Spruch so sehr mag.

Für alle, die also noch eine Bastelidee zum Valentinstag suchen, hiermit könnt Ihr ein ganz persönliches Geschenk anfertigen. Ihr könnt nämlich auch Kinokarten, oder eine Landkarte vom letzten Urlaubsort oder eine handgeschriebene Notiz für den Hintergrund einarbeiten.

Und zum Schluss möchte ich Euch noch einige Alternativen vorstellen:

Anti_Diät-Spruch auf Leinwand

Diesen Spruch hab ich für unser Badezimmer gemalt, hierfür habe ich auch weiße Acrylfarbe gewählt, das ist besser für unsere Nasszelle.

Namensschild mit Notenblatt

Bei diesem Namensschild habe ich die Noten von einem Lied über eine Frau Nachtigall und eine Fußball-Zeichnung von meiner Tochter in dem Hintergrund eingearbeitet. Hier sieht man auch sehr deutlich, dass es eine unschöne Kante gibt, wenn das Papier geschnitten und nicht gerissen wird. Das große &-Zeichen habe ich aus Transparentpapier ausgeschnitten und aufgeklebt bevor ich die Namen geschrieben habe.

Namensschild mit Geschenkpapier in Handschrift

Und bei diesem Namensschild habe ich unter anderem ein Geschenkpapier mit Handschrift eingearbeitet.

Für eine Freundin mit dem Nachnamen „Schneider“ hatte ich z.B. auch mal ein Namensschild mit einem Schnittmuster als Hintergrund erstellt. Ihr seht, es gibt 1000 Möglichkeiten Eurer Kreativität freien Lauf zu lassen.

 

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Ihr mir ein Feedback gebt, mit welchen Hintergründen Ihr Eure Leinwand gestaltet habt.

 

Liebste Grüße

Unterschrift Dani


Falls Ihr diesen Beitrag auf Pinterest pinnen wollt, hab ich Euch hier ein optimiertes Beitragsbild erstellt.
Individuelle Leinwandgestaltung mit Sprüchen

18 Comments

  • Angelika Schmitz

    Ganz herzlichen Dank für diese tolle Anleitung, und vor allem für die geniale Idee.
    Das werde ich garantiert mal ausprobieren 🙂

    26. Juli 2017 at 15:47
  • Eigentlich bin ich auf der Suche nach einer schönen, günstigen, aber auffälligen Tapete gewesen. Deine Leinwandidee bringt mich auf eine ganz andere Idee und werde es demnächst direkt auf einer Wand testen, Vielen Dank 🙂

    Viele Grüße,
    Nadine

    6. August 2017 at 17:48
  • Hallo Dani,
    ganz toll deine Idee und auch eine sehr gute Anleitung, die Lust macht aufs Ausprobieren!
    Danke dafür!
    Kreative Grüße
    Nicole

    26. September 2017 at 21:00
  • Kirsten

    Hallo Nicole,
    danke für Deine tolle Idee. Ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren.
    Wer kein Graphit Papier zur Hand hat oder kaufen möchte, der kann mit einem weichen Bleistift auf der Rückseite der Vorlage die Linien grob schraffieren. Danach kann man ganz normal auf der Vorderseite die Linien nachziehen. Das Ergebnis ist zwar nicht ganz so schwarz, aber es schmiert auch nicht so.
    LG
    Kirsten

    9. November 2017 at 17:37
  • Gaby Bosch

    Hallo Nicole,

    ich hab Deine Anregungen hier auf Pinterest entdeckt. Super Idee – jetzt hab ich ein Hochzeitsgeschenk für meinen Neffen – ein gemaltes Türschild ist doch sehr persönlich!
    Vielen Dank!

    Gaby

    25. Mai 2018 at 12:03
  • Andrea Mundry

    Liebe Gaby,
    eine tolle Idee und Danke das Du das der Allgemeinheit zur Verfügung stellst.
    Das werde ich bald ausprobieren, sehr bald 🙂
    Herzliche Grüße
    Andrea

    23. August 2018 at 15:08
  • Petra Hofman

    Super Idee … hab schon gestern angefangen das auszuprobieren … bin selber gespannt was dabei heraus kommt. Und lieben Dank dass sie ihre Idee mit uns teilen

    6. September 2018 at 04:40
  • Linda Bamunu

    Liebe Angelika,
    ich finde diese Bastel-Idee klasse und werde es auf jeden Fall ausprobieren.

    Lg Linda

    6. Januar 2019 at 12:00
  • Cora

    TOll, einfach KLASSE

    3. Februar 2020 at 21:04
  • Hallo Nadine,
    Deine Anleitung ist wirklich gut und hat mich ebenfalls auf eine weitere Anwendungs-Idee gebracht. Ich habe nämlich mehrere ausrangierte weiße Fenster-Rollos aus Leinen, die ich schön länger als Wand-Dekoration upcyclen möchte. Jetzt werde ich Deine Technik ganz einfach mal dafür abwandeln. Ich denke, das könnte gelingen. LG Maria

    26. März 2021 at 08:15
  • Hallo,
    danke für die Beispiele! Eine schöne Idee 🙂 Wie lange brauchst du den inzwischen ca. für ein Bild?
    Dabkeschön 🙂

    26. September 2021 at 11:10